DLF Deutschlandfunk Hörerservice

Ich habe heute Vormittag Ihre Sendung mit Andreas Püttmann gehört. Darin behauptet der Journalist ohne dafür je einen Beweis vorzulegen, dass die AfD eine antuchristliche und reaktionäre Nazipartei sei. Sie haben auch als Sender nicht nachgefragt. Sie dürften dabei sicher wissen, dass es einen Verein Christen in der AfD gibt. So ein tendenziöser Beitrag treibt der AfD weiter Unterstützer und Wähler zu. Was sagen Sie dazu? Claus Hörrmann

Ich die Einschätzung von Dr. Rentsch in vollem Umfang. Gerade in Zusammenhang mit dem Ukraine Krieg stößt man auf eine Vielzahl von tendenziösen und zum Teil auch lückenhaften Meldungen. Ich empfinde das Verhalten Russlands auch empörend. Aber ich lege doch großen Wert darauf, dass eine objektive Berichterstattung erfolgt. So wird auf viele Widersprüche nicht eingegangen, zum Beispiel, dass einerseits die Sanktionen angeblich wirken, auf der anderen Seite aber, dass Putin keine Rücksicht auf sein Volk und seine Soldaten nimmt. Wie kann es aber dann eine Wirkung der Sanktionen geben, ja Putin und seine interagieren nicht treffen, sondern nur das Volk. auch über die schweren Verlust der Ukraine wird praktisch nie berichtet. Und es wird nicht darüber berichtet, dass die Ukrainer immer noch weitgehend abhängig ist von russischen Strom, Uran für die Kraftwerke und auch Gas, dass über einen Umweg aus Russland kommt. Kein Korrespondenz hat sich damit bisher damit auseinandergesetzt, welche Chancen die Ukraine noch hat, wenn Russland diese Lieferungen stoppt. Und noch eine schlimme Lücke: in den deutschen Medien, auch im DLF, wird praktisch nicht darüber berichtet, dass der Zusammenbruch der Wirtschaft in Sri Lanka darauf beruht, dass man dort mit Gewalt biologische Landwirtschaft erzwingen wollte, indem man den Import von Kunstdüngern und Pflanzenschutzmitteln verbot.

Seit 55 Jahren höre ich Deutschlandfunk und hatte stets Hochachtung vor der Arbeit des DLF. Seit zwei Jahren schreibe ich regelmässig Mails an den Hörerservice um auf die tendenziöse und oftmals missionierende und vor allem inhaltlich unrichtige Berichterstattung hinzuweisen. Seitdem bleiben die Antworten konsequent aus. Das zeigt nicht gerade Größe - zumal ich auch einen winzigen Beitrag zur Finanzierung dieses Mediums leist. Zusammengefasst: Früher auf Lang - und Mittelwelle war die technische Qualität schlecht und die Inhaltliche ausgezeichnet - heute ist genau das Gegenteil der Fall. Die gesamte Berichterstattung hat eine erkennbar rötliche Einfärbung - die Verwendung der unsäglichen Gendersprache verstärkt diesen Eindruck und ist Ausdruck der (gewollten oder ungewollten) Selbstabschaffung einer medialen Ikone. "Unabhängiger Qualitätsjournalismus" - so sieht sich der DLF selbst - aber wie so oft im Leben sind Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung oftmals sehr verschiedene Dinge. Ein Lob gibt es dennoch: Das ich das hier schreiben kann zeigt mir, dass die Hoffnung noch nicht verloren ist und sich in Zukunft die Dinge wieder bessern können. Michael Rentzsch